Hündin Frieda guckt einen Klicker an.

Katrin mit Bommel

 

Es muss nicht immer Diabetes sein, der den Blutzuckerspiegel von Betroffenen beeinflusst (Text und Vorstellung von Katrin) ... 

Nach rund zwei Jahren ausführlicher Beschäftigung über die Anschaffung und Ausbildung eines Assistenzhundes war es dann im Juli 2023 soweit. Bommel ist bei mir eingezogen.

Im Jahr 2018 wurde bei mir eine seltene Erkrankung diagnostiziert. Ich hatte einen hormonproduzierenden (Cortisol) Nebennierentumor. Durch die Entfernung leide ich nun an einer Nebenniereninsuffizienz. Dies bedeutet, dass mein Körper eigenständig kein Cortisol mehr produziert. Als Folge der Tumorerkrankung hat sich dann noch eine Fatigue (Erschöpfungssyndrom) und eine leichte Depression entwickelt.

Ohne Cortisol würde ein Mensch innerhalb weniger Tage sterben. Es hat eine vielfältige, unersetzliche Wirkung. Cortisol ist u.a. verantwortlich für die Regulierung des Blutzuckerspiegels, beeinflusst den Blutdruck maßgeblich und wirkt entzündungshemmend. Cortisol ist auch als Stresshormon bekannt. In allen Situationen, in denen der menschliche Körper unter Stress gesetzt wird, wie zum Beispiel bei einer Erkrankung, Verletzung, Operationen, aber auch Prüfungen, Ärger, Angst, Trauer Beziehungs-Probleme, wird es vermehrt ausgeschüttet. Allerdings auch bei positivem Stress, wie Freude, Sport, Feiern oder einer Geburt.

Da ein Leben ohne Cortisol nicht möglich ist, benötige ich eine Hormonersatztherapie, da eine Unterversorgung tödlich enden kann. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine seltene Erkrankung handelt, gibt es wenig Forschung. Es wird davon ausgegangen, dass ein Körper als Grundversorgung ca. 25 mg Cortisol pro Tag benötigt, plus die Anpassung in Stresssituationen. Da ich das Cortisol allerdings nicht selber messen kann, muss ich immer auf meinen Körper und die Symptome hören und dementsprechend „nachwerfen“. Mal gelingt es und mal nicht.

Ich merke schon jetzt, dass Bommel zu meinem allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Er scheint einen sehr guten Einfluss auf meine Stressregulation zu haben. Darüber hinaus komme ich wieder mehr in „Aktion“ indem ich für Bommel da sein muss und auch raus an die frische Luft zum spazieren gehen.

Bommel soll lernen mir in Notsituationen meine Medikamente oder etwas zu trinken zu bringen und ggf. den Notfallknopf zu betätigen. Mein größter Traum wäre natürlich, dass Bommel auch irgendwann selbstständig erkennt, ähnlich wie beim Diabetes Anzeige Hund, dass ich in einer Cortisolunterversorgung bin. Was er auf jeden Fall jetzt schon kann: Wenn es mir nicht gut geht, den Spaziergang zu verweigern oder mich zu Pausen zu zwingen. Er weiß aber genusogut, wann er mich fordern kann.

Hinweis zum Bild: Katrin mit Bommel stellen sich vor und auch im Büro liegt Bommel ruhig und gelassen unter dem Flipchart:-)

Assistenzhund in Ausbildung Bommel